Im Mittelalter gab es mal ein kleines Dorf, das von einer
Mauer, von der Außenwelt abgeschlossen war. In diesem Dorf gab es sehr
verrückte Leute. Der eine sah überall rosa Wolken, der andere sprach nur
verkehrt herum, sein Bruder benutzte sein eigenes Alphabet und der Arzt des Dörfchens hackte sehr gerne den Menschen
Arme und Beine ab, außerdem standen in seinem Keller tausende Gläser mit
Organen herum. Aber die Bewohner waren nicht nur verrückt, sie waren auch sehr
schlau. So erfanden sie im Jahr 1645 das Auto und im Jahr 1723 das Smartphone.
Da aber das Dorf von der Außenwelt abgeschlossen war, gab es auch viel Gewalt
und Kriminalität. Jeden zweiten Tag gab es mindestens einen Einbruch. Ein paar
Morde und Entführungen gab es auch im Laufe der Jahrhunderte. Leider wurde das
Dörfchen wegen ihrer schlauen Bewohner, die mit ihren Erfindungen dem Rest der
menschlichen Erfindungen um Jahrhunderte voraus waren, verflucht und mit einer
großen Mauer vom Rest der Menschheit abgeschottet. Die Menschen mussten sich
von nun an, an das einzige Gesetz des Dorfes halten, „VERLASSE NIEMALS DEIN
DORF!“. Schon in der Schule, wurde den kleinen Kindern erzählt, dass wenn sie
jemals das Dorf verlassen würden, alle ins Verderben schicken würden.
Im Jahre 1844 wurde ein Mädchen namens Claire geboren.
Claire war ein sehr liebes Kind, das schon sehr viel Schlechtes erleben musste.
Bei ihrer Geburt starb ihre Mutter. Drei Jahre später brachte sich ihr Vater
aus Trauer um. Daraufhin kam Claire in eine Pflegefamilie. Dort ging es ihr
aber auch nicht besser. Ihr Pflegevater schlug sie und ihre Pflegemutter gab
nur ihren eigenen Kindern etwas zu essen. Sie musste sich ihr Essen in den
Mülltonnen der Nachbarn suchen und den ganzen Tag für ihre Pflegefamilie
arbeiten. Als sie eines Tages bestohlen wurden, bekam Claire die Schuld und
wurde von ihrem Pflegevater verprügelt, als Strafe. Als ihr achtzehnter
Geburtstag kam, durfte sie endlich ihre bösartige Pflegefamilie verlassen.
Allerdings wollte sie vom gesamten Dorf nichts mehr wissen. Eines Nachts kam
ihr der Plan, über die Mauer zu klettern und das Dorf für immer hinter sich zu
lassen. Da sie nie zur Schule gehen durfte, wusste sie von dem Fluch nichts. In
der nächsten Nacht, als alle schliefen, setzte sie ihren Plan in die Tat um und
kletterte über die Mauer. Weit kam sie allerdings nicht, da es plötzlich im
Dorf anfing zu krachen. Rauch stieg auf und Claire sah die ersten Häuser in
Flammen aufgehen. Im Dorf war alles durcheinander und die Menschen liefen
schreiend durch die Straßen. Auf einmal brach die Straße auseinander und die
Häuser fielen in sich zusammen. Aus der Straße kam ein Vulkan heraus der Rauch
und Lava spuckte. Die Menschen husteten. Als ganz plötzlich eine Aschewolke die
Menschen umgab und sie darin einschloss. Sie erstickten alle qualvoll, fielen
auf den Boden und starben. Die kleine Claire, die durch die zusammengebrochene
Mauer alles mit angesehen hatte, fing an zu weinen. Aber nicht aus Trauer,
sondern aus Freude. Denn nun war sie frei! Claire konnte nun ihr Leben genießen
und eine große Familie gründen. Und so lebte sie noch lange glücklich mit ihren
fünf Kindern und ihren neun Enkelkindern. Ihr Heimatdorf erwähnte sie, bis zu
ihrem Tod jedoch niemals.
Als im Jahr 2389 Archäologen das Dorf unter einer zwölf
Meter dicken Ascheschicht entdeckten, war dies eine große Sensation. Insbesondere
da die Menschen, durch die Asche, noch genauso aussahen wie im Moment ihres
Todes. Sie kamen alle in ein Museum und wenn sie nicht gestohlen wurden, stehen
sie dort noch immer.
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