Donnerstag, 24. November 2016

Das Verfluchte Dorf

Im Mittelalter gab es mal ein kleines Dorf, das von einer Mauer, von der Außenwelt abgeschlossen war. In diesem Dorf gab es sehr verrückte Leute. Der eine sah überall rosa Wolken, der andere sprach nur verkehrt herum, sein Bruder benutzte sein eigenes Alphabet und der Arzt  des Dörfchens hackte sehr gerne den Menschen Arme und Beine ab, außerdem standen in seinem Keller tausende Gläser mit Organen herum. Aber die Bewohner waren nicht nur verrückt, sie waren auch sehr schlau. So erfanden sie im Jahr 1645 das Auto und im Jahr 1723 das Smartphone. Da aber das Dorf von der Außenwelt abgeschlossen war, gab es auch viel Gewalt und Kriminalität. Jeden zweiten Tag gab es mindestens einen Einbruch. Ein paar Morde und Entführungen gab es auch im Laufe der Jahrhunderte. Leider wurde das Dörfchen wegen ihrer schlauen Bewohner, die mit ihren Erfindungen dem Rest der menschlichen Erfindungen um Jahrhunderte voraus waren, verflucht und mit einer großen Mauer vom Rest der Menschheit abgeschottet. Die Menschen mussten sich von nun an, an das einzige Gesetz des Dorfes halten, „VERLASSE NIEMALS DEIN DORF!“. Schon in der Schule, wurde den kleinen Kindern erzählt, dass wenn sie jemals das Dorf verlassen würden, alle ins Verderben schicken würden.
Im Jahre 1844 wurde ein Mädchen namens Claire geboren. Claire war ein sehr liebes Kind, das schon sehr viel Schlechtes erleben musste. Bei ihrer Geburt starb ihre Mutter. Drei Jahre später brachte sich ihr Vater aus Trauer um. Daraufhin kam Claire in eine Pflegefamilie. Dort ging es ihr aber auch nicht besser. Ihr Pflegevater schlug sie und ihre Pflegemutter gab nur ihren eigenen Kindern etwas zu essen. Sie musste sich ihr Essen in den Mülltonnen der Nachbarn suchen und den ganzen Tag für ihre Pflegefamilie arbeiten. Als sie eines Tages bestohlen wurden, bekam Claire die Schuld und wurde von ihrem Pflegevater verprügelt, als Strafe. Als ihr achtzehnter Geburtstag kam, durfte sie endlich ihre bösartige Pflegefamilie verlassen. Allerdings wollte sie vom gesamten Dorf nichts mehr wissen. Eines Nachts kam ihr der Plan, über die Mauer zu klettern und das Dorf für immer hinter sich zu lassen. Da sie nie zur Schule gehen durfte, wusste sie von dem Fluch nichts. In der nächsten Nacht, als alle schliefen, setzte sie ihren Plan in die Tat um und kletterte über die Mauer. Weit kam sie allerdings nicht, da es plötzlich im Dorf anfing zu krachen. Rauch stieg auf und Claire sah die ersten Häuser in Flammen aufgehen. Im Dorf war alles durcheinander und die Menschen liefen schreiend durch die Straßen. Auf einmal brach die Straße auseinander und die Häuser fielen in sich zusammen. Aus der Straße kam ein Vulkan heraus der Rauch und Lava spuckte. Die Menschen husteten. Als ganz plötzlich eine Aschewolke die Menschen umgab und sie darin einschloss. Sie erstickten alle qualvoll, fielen auf den Boden und starben. Die kleine Claire, die durch die zusammengebrochene Mauer alles mit angesehen hatte, fing an zu weinen. Aber nicht aus Trauer, sondern aus Freude. Denn nun war sie frei! Claire konnte nun ihr Leben genießen und eine große Familie gründen. Und so lebte sie noch lange glücklich mit ihren fünf Kindern und ihren neun Enkelkindern. Ihr Heimatdorf erwähnte sie, bis zu ihrem Tod jedoch niemals.

Als im Jahr 2389 Archäologen das Dorf unter einer zwölf Meter dicken Ascheschicht entdeckten, war dies eine große Sensation. Insbesondere da die Menschen, durch die Asche, noch genauso aussahen wie im Moment ihres Todes. Sie kamen alle in ein Museum und wenn sie nicht gestohlen wurden, stehen sie dort noch immer.

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